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5 von 5 Rabensocken. Das Gelände wurde im 18. Jahrhundert von dem englischen Konsul Charles Murray gekauft und gelangte 1897 in Besitz von Alfredo Guilherme Rodrigues, der dort ein luxuriöses Wohnhaus errichtete, das später in ein Hotel umgewandelt wurde, das Monte Palace Hotel. Nach dem Tode Rodrigues’ gelangte das Hotel in Besitz eines Kreditinstituts, welches es 1987 an den Unternehmer José Berardo weiterverkaufte. Dieser reichte den Garten an eine Stiftung weiter, die ihn heute betreibt. Auf einer Fläche von 70.000 m² zeigt er neben Pflanzen u. a. auch Kunstobjekte, Kachelbilder und Mineralien.
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück geht es für uns in die Stadt Funchal auf Madeira. Wir haben geplant, eine Hop on-Hop off Bustour zu machen. Es gibt 2 Anbieter. Die roten und die gelben Busse. Bei den gelben Bussen ist sogar ein Kombiticket mit der Seilbahn möglich, weshalb wir uns dafür entscheiden. Denn die Strecke ist eigentlich die gleiche. Als wir die Tickets beim Busmann holen, rät dieser uns, erstmal die Seilbahn zu machen, da aktuell alle Busse voll sind, mit Schiffsausflüglern. Gesagt, getan. Weitere 10 Fußminuten vergehen und wir stehen in einer riesigen Schlange zur Seilbahn. Seilbahn 5 von 5 Rabensocken. Und schwups sitzen wir in der Gondel und los geht die wilde Fahrt.
Direkt an der Gondelstation ist der Eingang zum Tropical Garden und wir sind schon beim reinkommen total überwältigt, was es hier alles gibt. Meterhohe Farne, Bambus und wundervolle japanische Kunst. Über Treppen und kleinere Berge gelangen wir immer weiter hinein in diesen japanischen Dschungel. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre. Stille, die Geräusche und Gerüche der Natur und in der dschungelartigen Unordnung findet sich doch eine gewisse Ordnung in Form von Skulpturen und Tempeln wieder. Auch die Besuchen gehen schweigend durch den Garten.
Wir dringen immer weiter bergab in den Garten vor und kommen jetzt an eine mehr mediterran angehauchte Stelle. Springbrunnen wohin man schaut, Flamingos, bunte Blumen und Palmen säumen jetzt die Wege.
An einer Stelle konnten wir auch die Korbschlitten beobachten, wie sie den Berg hinuntersausen. Mal von der langen Schlange abgesehen, ist das ja gar nichts für mich. Auf dem Weg in Richtung Ausgang, natürlich immer schön bergauf, hat uns noch ein wunderbarer Regenschauer erwischt, so dass wir 30 Minuten in einem japanischen Tempel mit einer Gruppe Menschen ausharren mussten.
Wir verlassen den Garten und die Seilbahn bringt uns zügig zur Talstation, wo schon der Bus auf uns wartet. Fazit: Diesen Garten muss man gesehen haben. Festes Schuhwerk und ein bisschen Kondition sollte man aber dabei haben. Oder einfach öfter Pause machen.
Während der Fahrt werden wir dann von Regenschauer 2 und 3 überrascht, aber wir finden schnell noch einen Platz im überdachten Oberdeck. Hier bekommen wir sehr viele interessante Infos über Madeira, seine Geschichte und die Einwohner erzählt. In Camara de Lobos steigen wir aus, was sich für uns aber nicht gelohnt hat. Viel zu sehen gibt es in dem kleinen Fischerort nicht. Die atemberaubende Aussicht sieht man auch vom Bus her. Wer Tapas mag, wird hier aber sicher fündig werden. Während einem unserer Regenschauer fahren wir auf einen Aussichtspunkt, wo sich uns dann ein wunderschöner Regenbogen zeigt. Hier hat man einen tollen Rundumblick über die Insel.
Zurück in Funchal möchte unser Busfahrer erstmal 15 Minuten Pause machen, weshalb wir wieder zu Fuß unterwegs sind. Mittlerweile tut mir schon alles weh und ich habe im Hinterkopf, dass wir noch 2km zurück zum Schiff laufen müssen. Naja, müssen wir durch.
Als erstes gehen wir zum Mercado dos Lavradores. 5 von 5 Rabensocken. Einem alten Bauernmarkt, wo man heute noch Fisch, Souveniers, frisches Obst und Blumen käuflich erwerben kann. Das alte Kolonialgebäude, mit seinem kleinen Innenhof strahlt wirklich aus jeder Pore Geschichte aus. Ach ja, und wer in Funchal eine saubere und moderne Toilette sucht, wird hier fündig. Diese sind kostenfrei.
Auf dem Rückweg zum Schiff bummeln wir durch kleine Einkaufsgässchen und bewundern weiterhin die Architektur, bis wir dann endlich am Schiff ankommen. Mir tut alles weh und ich krieche förmlich aufs Schiff. Während wir dann beim Abendessen sitzen, läuft neben uns die Norwegian Sky aus, die sich aktuell auf einer Reise von Lissabon nach Kapstadt befindet. Ahoi und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel.
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