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Lanzarote


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Timanfaya Nationalpark (Geschichtliches)

1. September 1730, zwischen 21 und 22 Uhr. Die Erde öffnete sich plötzlich bei Timanfaya. Ein gewaltiger Berg entsteht schon in der ersten Nacht, und Flammen schießen aus dem Gipfel, die 19 Tage lang weiter brennen. Ein paar Tage später bricht ein weiterer Schlund auf. Unter gewaltigem Getöse tut sich die Erde gleich an mehreren Stellen auf und schleudert heißes Gestein in den Himmel. Die Sonne verdunkelt sich für lange Zeit und es regnet giftige Asche und glühende Lavabrocken. Die Überlebenden fliehen mit Booten auf andere Inseln. 


Der große Ausbruch zwischen 1730 bis 1736 hat begonnen und sollte 6 Jahre lang die Insel unbewohnbar machen. Erst dann beruhigte sich die Natur wieder und die Anwohner kamen nach und nach zurück. 


Nichts ist mehr übrig, von der einst fruchtbarsten Region der Insel, wo Dörfer standen, die Kühe weideten und Bauern dank des milden Klimas reiche Ernte einfuhren. Heute sieht man hier die größten zusammenhängenden Lavafelder mit ca. 200 Quadratkilometer Fläche, was 1/4 der Insel ausmacht. Hiervon wiederum 1/4 kann man heute besichtigen. Und diese rauhen Lavestein-Felder sehen aus, als wäre der Ausbruch gerade erst gewesen. Vollkommen zurecht trägt dieses Fleckchen Erde die Auszeichnung Nationalpark. 

Timanfaya Nationalpark (Reisebericht)

Wie ihr auf dem Bild unschwer erkennen könnt, startet unsere Reise in unserem zu Hause auf Zeit. Nach einem (mal wieder viel zu) ausgedehntem Frühstück beschließen wir, einen Spaziergang über die Sonnendecks zu machen, da unser Ausflug erst um 13 Uhr kanarischer Zeit starten würde. 

 

Gesagt getan und die Zeit fliegt nur so dahin, so dass die Ausflugsbusse schon auf uns warten. Der Bus ist bereits 15 Minuten vor der Abfahrtszeit voll und wir können schon starten, typisch deutsch eben. 

 

Wir lassen Arrecife hinter uns und tauchen immer weiter in die vulkanische Landschaft von Lanzarote ein.  Vorbei an kleinen, weißen Dörfchen, erfahren wir, dass die weißen Häuschen ein Kontrast zu dem Lavastein bilden sollen und die grünen Türen und Fensterläden genau wie die damaligen Fischerboote gestrichen sind. Praktisch, die Farbe musste sowieso weg. 

 

Immer mehr erinnert uns die Landschaft an die Mondoberfläche. Die scharfkantigen Steine bilden große Krater und nur eine einzige Straße führt uns zum Nationalpark. 

5 von 5 Rabensocken. Und endlich ist es soweit. Wir kommen an das Tor zum Nationalpark. Ab hier führt uns nur noch eine enge Straße zum zentralen Parkplatz, die teilweise so eng ist, dass der Busfahrer die scharkantigen Felsen nur knapp verfehlt. 

 

Auf dem Parkplatz befindet sich auch das Restaurant "El Diabolo", was dem Feuerteufel gewidmet ist. Er ist das Wappentier der Insel und damals dachten die Einwohner, er hätte den Vulkanausbruch ausgelöst. 

 

An dem Restaurant finden verschiedene Vorführungen statt, die zeigen sollen, wie heiß hier der Boden noch ist. 

 

In 4 Metern Tiefe, unter der Oberfläche herrschen hier immer noch 400 Grad Celsius, in 12 Metern Tiefe sind es ca. 600 Grad Hitze!

 

Wahnsinn oder?

 

Der Guide schippt etwas Lavagestein aus einer Kuhle und gibt uns allen ein paar Steinchen in die Hand. Meine Reaktion ähnelt der sämtlicher Mitreisenden. Hektisch werfen wir die Steine von Hand zu Hand. Man ist das heiß. Nur ein paar Männer um die 50, müssen natürlich wieder beweisen, was sie für tolle Hechte sind und machen einen Wettkampf daraus, wie lange sie die Steine halten können. 

 

Anschließend haben wir noch ein wenig Zeit Fotos zu machen und einem Koch dabei zuzuschauen, wie er Hähnchen über einem Grill grillt, der nur mittels der heißen Luft aus dem Boden betrieben wird. 

 

Und schon geht die wilde Fahrt durch den Nationalpark los. Auf schmalen, abenteuerlichen Straßen fahren die Busse zirka 10 Kilometer lang durch die atemberaubende Natur und auf einmal wird es ganz ruhig, wenn alle durch die Fenster in die offenen Krater, auf riesige Aschefelder, in dunkle Lavahöhlen und auf bizzare Felsformationen blicken. Die schmale Straße, auf der die Busse durch den Nationalpark fahren, führt durch hohe Lavaberge und schroffe Lavabrocken. Haarscharf müssen die Busfahrer durch die Lavafelder lenken. Die perfekte Gelegenheiten für einzigartige Fotomotive, weshalb die Busse immer wieder anhalten. 

 

So nah kommt man selten heran an die ursprüngliche Lavalandschaft, die weder zu Fuß noch mit dem Rad oder dem Auto privat betreten oder befahren werden darf. Flechten finden sich überall in den Ritzen und Löchern des Gesteins und bilden gelbe und weiße Farbtupfer inmitten der schwarzbraunen Steinwüste. Es ist spannend zu sehen, wie sich die Pflanzen- und Tierwelt in den Jahrhunderten das Gebiet zurückerobert hat. Hier wurden auch seltene, blinde Höhlenkrebse gefunden, die es nur hier gibt. Auch die Tierwelt ist wirklich interessant. So haben sich hier sämtliche Insekten- und Vogelarten angesiedelt, die damals vor ca. 20 Millionen Jahren ebenfalls als erstes die Insel bevölkerten. 

Dieser Nationalpark hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und auf unserer Reise, weiter durch Lanzarote, entdecken wir einige Dromedarkolonnen, die auf dem Weg nach Hause sind. 

Playa de los Ciclos

5 von 5 Rabensocken. Unser nächster Stop ist in einem kleinen Fischherdörfchen, bzw. einige hundert Meter davor, an einem wundervollen Ausblick aufs Meer. 

 

Die scharfen Felsen ragen gefährlich in den blauen Atlantik hinein, während hohe Wellen mit voller Wucht auf das Land treffen. 

 

Hier hat sich auch eine blaue Lagune gebildet, wobei diese eher grün von den Algen ist. 

 

Aber für einen kurzen Fotostop lohnt sich dieser Spot auf jeden Fall. 

 

Vom Parkplatz sind es nur ca. 300 Meter hinauf zum Aussichtspunkt. 

Weinbau auf Lanzarote

Als letzten Stop unserer Reise besuchen wir eine Bodega, also eine Weinhandlung. Hier wird der Wein auch hergestellt. Ich, als absoluter Anti-Weingourmet und nicht Alkohol Trinker, verzichte natürlich auf den  obligatorischen Wein, finde die ganzen Infos aber trotzdem super spannend. 

 

In den runden Steinmäuerchen befinden sich die Weinreben, die, nicht wie in Deutschland, hoch wachsen und tiefe Wurzeln bilden, sondern eher bodennah bleiben und ihr Wurzelgeflecht eher in die Breite ziehen. Der Vulkansand trägt sein übriges dazu bei. Auf Lanzarote regnet es durchschnittlich nur 40 Tage im Jahr und auch dann auch nur wenig. Deshalb werden alle Äcker und Weinfelder mit eben diesem Vulkansand bedeckt. Die nächtliche Feuchtigkeit und der Tau wird im Sand gespeichert und an das, nicht sehr tief liegende, Wurzelwerk weitergegeben. So herrscht hier eine gleichbleibende Temperatur und Feuchte, was den Wein wohl ganz besonders macht.