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Triberg - Zwischen Kuck-Kucks-Uhren und Wasserfällen


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  • Stadt Triberg
  • Triberger Wasserfälle
  1. Allgemeines
  2. Entstehung
  3. Geschichte als Touristenattraktion
  • Anfahrt und Parken
  • Preise, Tipps und Tricks, Sehenswürdigkeiten
  • Reisebericht

Stadt Triberg

Mit 4767 Einwohnern ist die, auf 684 Höhenmetern gelegene Stadt, eher eine kleinere. Erstmals erwähnt wurde Triberg im Jahre 1239, in einer Urkunde wo ein gewisser Ministeriale Peter von Triberc genannt wurde. Eine erste Erwähnung als Stadt erfolgte dann 1330. Bezüglich des Marktrechtes fand man erste Aufzeichnungen um 1349, wobei man davon ausgeht, dass das Marktrecht in Triberg noch viel älter ist. 1355 bis 1797 gehörte Triberg zum Herrschaftsgebiet des Hauses Habsburg und damit zum österreichischen Bezirk Vorderösterreich. Bevor Triberg 1806 zum Großherzogtum Baden kam, war es für ein Jahr im Herzogtum Württemberg ansässig. 

 

1826 wurde die Stadt Triberg fast vollständig durch einen Stadtbrand zerstört. In den Folgejahren wurde diese dann als Planstadt für den klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Im Jahre 1884 errichtete Triberg, als erste deutsche Stadt, öffentliche, elektrische Straßenbeleuchtungen. Der Strom hierfür wurde über die 150 Meter hohen Wasserfälle bezogen. 

 

Ich fand die Stadt Triberg wirklich interessant, denn hier kann man etwas sehen, was man kaum noch in Deutschland findet. Nämlich die klassischen Souvenirbuden mit Kuckucks-Uhren, Trödel und Nippes. Ich würde mir so etwas nicht kaufen, aber alleine durch den Laden zu schlendern und nochmal solche alten Souvenirs zu sehen, ist wirklich toll. Die Touristen haben sich auch alle darauf gestürzt. 

Triberger wasserfälle

Allgemeines:

Wenn man von den Triberger Wasserfällen spricht, meint man eigentlich das Wasser der Gutach, welches sich todesmutig auf einer Länge von 230 Metern, nicht weniger als 163 Meter in die Tiefe stürzt. Was die Triberger Wasserfälle dabei so besonders macht, sie fallen nicht einfach hinab, sondern sind wahnsinnig abwechslungsreich. Im oberen Bereich stürzt das Wasser über 3 Stufen hinab, danach folgt der größte Fall, um dann über 7 Stufen den Hauptteil der Triberger Wasserfälle hinabzufallen. Die Beleuchtung, bis spät in die Nacht hinein, sowie die guten Zuwege tun auch ihren Teil dabei. Plattformen und Stege sorgen dafür, dass man besonders dicht an das Spektakel herankommen kann. Während die Gischt einem ins Gesicht weht und so für angenehme Kühlung sorgt, kann man das Rauschen dieser Naturgewalt genießen. 

 

Unterteilt wird der Triberger Wasserfall in 2 Gruppen. Die oberen Fälle, die aus 3 Hauptstufen bestehen und wo das Wasser ca. 16 Meter tief fällt und die unteren, bzw. Hauptwasserfälle. Diese bestehen aus 7 Staustufen und verlaufen alle in unterschiedlichen Höhen, Intensitäten und Richtungen und machen die Fälle besonders interessant bei Fotografen.

Entstehung: 

Entstanden ist dieser Wasserfall schon vor langer Zeit. Nämlich als Konfluenzstufe von Gletschern aus der Eiszeit. Wenn zwei oder mehrere Gletscher auf Grund von Erosionen zusammenfließen, nennt man das eine Konfluenz. Dort können Vertiefungen im Gletscherbett entstehen, die auch Geländestufen, oder Konfluenzstufen genannt werden. Reißt der Gletscher auf und es entsteht eine Spalte, nennt man das Diffluenzstufe. Sie bildet das Gegenteil einer Konfluenzstufe. Ebenfalls wichtig für die  Steilheit des Triberger Talkessels ist die 1,5 km unterhalb der Wasserfälle verlaufende Kesselberg-Verwerfung, die sich durch eine 50–100 m hohe Geländestufe kennzeichnet und entsprechend auch das Gefälle der Gutach verstärkt hat.

 

Geschichte als Touristenattraktion:

Die Stadt Triberg nutzte, wie oben schon beschrieben, die Triberger Wasserfälle als kostenlose und dauerhaft verfügbare Energiequelle und sorgte so für das erste, elektrische Straßennetz Deutschlands. Noch heute wird die Wasserkraft als Energieträger nutzbar gemacht. Bereits 1805 befehligte der Vogt Theodor Huber, rund um die Wasserfälle Spazierwege zu bauen, damit die Menschen hier die Schönheit genießen konnten. Es dauerte nicht lange, da waren die Wasserfälle schon über die Landesgrenzen hinaus bekannt und immer mehr Menschen kamen, um sie zu sehen. 

 

Heute besuchen über eine halbe Million Besucher jährlich die Wasserfälle, weshalb es immer wieder zu Problemen kommt, weil der kleine Ort Triberg für solch große Besuchermassen nicht ausgelegt ist. Mittlerweile sind die Triberger Wasserfälle die bekanntesten Wasserfälle Deutschlands. 

Anfahrt und Parken

Die Anfahrt erfolgt über eine kleine Straße, die hinauf zu den Touristenshops und zu dem Haupteingang der Wasserfälle führt. Hier waren die Straßen etwas verstopft, weshalb man mit Wartezeit rechnen muss. Es gibt ein großes Parkhaus, wo man, wenn man Glück hat, auch schnell einen Parkplatz ergattert. Weitere Parkplätze finden sich rundherum der Wasserfälle, so dass man, je nachdem welche Route man laufen möchte, immer nah einen Parkplatz findet. Die anderen Parkplätze sind auch kostenfrei. 

Preise, tipps und tricks

Im Sommer zahlen Erwachsene ohne Gästekarte 8 Euro und im Winter 6 Euro. (Stand 2023). An den Kassen kann man Erdnüsse für die Eichhörnchen kaufen. Wer das wirklich möchte, sollte aber auch gewillt sein, z.B. den Naturpfad zu laufen, denn die Eichhörnchen halten sich nicht direkt an den Wasserfällen auf, sondern eher im Wald, wo es ruhiger ist. Wir haben 3 Eichhörnchen gesehen, diese waren aber so scheu, dass man ihnen die Erdnüsse auf einige Meter Entfernung hinwerfen musste. Also wie in London, wo die Eichhörnchen aus der Hand fressen ist das nicht. Ich denke die Tiere waren auch so übersättigt, dass sie schlicht gar kein Interesse mehr hatten, denn überall lagen Haufen von Erdnüssen, die die Touristen dort hin geschüttet hatten. Also wenn man Zeit und Lust auf Wald hat, ist das eine schöne Sache. Wer nur an den Wasserfällen bleiben will, dem würde ich davon abraten. 

 

Was ich aber auf jeden Fall empfehlen würde sind, feste Schuhe, Wasser und eine gute Kondition, denn bereits ab der Hauptkasse geht es steil den Berg hinauf. Die Wege sind zwar teilweise sogar betoniert und auch wirklich super zum laufen, aber den Berg muss man selber bezwingen. Geht man die Naturroute, muss man auch über unebenen Weg, sowie Wurzeln und Steine laufen. Man läuft auch immer wieder durch wenige Zentimeter tiefes Wasser. Turnschuhe, oder Sandalen werden hier also maßlos dreckig, bzw. nass. 

 

Möchte man sich sowohl Eintritt, als auch die Touristenmassen sparen, sollte man vor 9 Uhr oder nach 19 Uhr zu den Wasserfällen fahren. Denn dann sind die Kassen nicht besetzt. Dadurch, dass es dort keine Schranken gibt, kommt man aber jederzeit rein und raus. Auf dem Rückweg gegen 17 Uhr, war es schon deutlich leerer, da sich dann schon die meisten Touristen auf den Heimweg gemacht hatten. Also einfach die Mittags bis Nachmittagszeit meiden und schon hat man seine Ruhe. Abends ist der Wasserfall auch noch schön beleuchtet.  

Reisebericht

4 von 5 Rabensocken. Ich bin völlig fertig. Die Burg Hohenzollern hat schon Energie gekostet, aber ich freue mich auf die Wasserfälle, denn diese finde ich immer sehr spannend und schön anzusehen. Wir sind fast da, als wir in eine Polizeikontrolle kommen. Einen Fahrzeugschein, Führerschein und Verbandskasten später, fahren wir weiter und sind schon bald darauf in Triberg. Erste riesig große Teddybären in Lederhose und grünen Hüten prangen mit auf den Dächern der Souvenirshops entgegen. Duzende von Touristen flanieren vor den Geschäften auf und ab. Schnell ist ein Parkplatz im Parkhaus gefunden und die Rucksäcke gepackt. 

 

Die Souvenirgeschäfte mit den 1000 Kuckucks-Uhren kann ich natürlich nicht ignorieren, weshalb ich entlang der Regale mit Nippes, Trödel und Krimskrams schlendere. Hier sind duzenden von Touristen, die Tüten voller Souvenirs aus den Läden schleppen. Wir haben noch einiges vor, weshalb wir keine große Zeit verlieren. Wir schlendern entlang der Geschäfte, bis wir den Haupteingang der Triberger Wasserfälle erreichen. Wir kaufen noch eine Tüte Erdnüsse für die Eichhörnchen und schnappen den Wegeplan. 

 

Los geht's. Vorbei an kleineren Wasserstufen nehmen wir die erste Anhöhe zum Ersten der höheren Wasserfälle. Uff das war anstrengend. Hier ist eine Plattform, wo man richtig dicht an den Wasserfall herangehen kann. Kleine Wassertropfen legen sich auf meine Haut was mich angenehm erfrischt. Ich mache, sowie die unzähligen Touristen auch, einige Fotos zur Erinnerung und nehme ein paar Videos auf. Dann gehen wir weiter, denn wir haben ja noch einiges vor. Vorbei an dem nahen Weg, der direkt an den Fällen vorbei führt und den die meisten Touristen nehmen, gehen wir zum Startpunkt des Naturpfades. Dieser führt steil den Berg nach oben, immer mit Blick auf die Wasserfälle. Hier sind kaum Touristen unterwegs, obwohl wir noch sehr nach an dem Naturschauspiel sind. 

 

Wir kreuzen wieder den belebten Touristenpfad und machen eine kurze Trinkpause in einem Holzhäuschen. Überall liegen unangetastete Nüsse herum. Bei dem Andrang kann ich es absolut verstehen, dass sich hier die Eichhörnchen nicht blicken lassen. Wir gehen weiter und überqueren die Wasserfälle an der oberen Brücke. Die meisten Touristen nehmen den Weg links herum, weshalb es hier etwas ruhiger ist. Und prompt sehen wir 2 Eichhörnchen. Ich werfe ihnen ein paar Nüsse hin, die sie direkt knabbern, oder für den Winter verstecken. 

 

Nach eine ausgiebigen Pause, in der wir Geburtstagskuchen essen  (mein Papa hat Geburtstag), folgen wir dem Pfad weiter, über Stock und Stein, abwärts zur tiefer gelegenen Brücke. Teilweise müssen wir ein kleines Bächlein durchqueren. Zum Glück hat mir meine Mutter noch ihre Wanderstiefel geliehen, sonst hätte ich echt ein Problem gehabt. Wir überqueren die 2 Brücke und wundern uns. Die Zahl der Touristen hat stark abgenommen. 

 

Es sind aber noch genug Touris da, von denen mich jetzt welche auf Englisch anquatschen und ein Foto wollen. Souverän lotse ich mit Händen und Füßen. Ich kann zwar mittlerweile besser Englisch, aber manchmal soll es eben nicht so sein. Aber im Endeffekt kommt es auf das Ergebnis an. Touris zufrieden, Jule zufrieden. Mittlerweile sind wir alle müde und haben das gesehen, was wir sehen wollten, also wandern wir zurück ans Auto und treten hungrig den Heimweg an.