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Montreal ist die größte Stadt und das kulturelle und wirtschaftliche Hauptzentrum der Provinz Québec in Kanada. Die zweitgrößte Stadt Kanadas ist reich an Kultur und Geschichte und hat ein wohlverdientes Ansehen als eine der lebendigsten Städte Nordamerikas. Sie ist nach Paris die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt (Muttersprachler), gleichzeitig aber auch eine der aktivsten zweisprachigen Städte Kanadas. Ungefähr ein Viertel der Einwohner ist anglophon und die Mehrheit der frankophonen Einwohner spricht auch Englisch. Die Stadt hat ca. 1,9 Millionen Einwohner mit etwa 4 Millionen in der ganzen Metropolregion. Benannt ist die Stadt nach dem 233 Meter hohen „königlichen Berg“ Mont Royal, der mitten in der Stadt liegt. Ausgesprochen wird die Stadt französisch, heißt: Moh-real. Montréal liegt im Osten Kanadas am Sankt-Lorenz-Strom. Die Stadt ist 1600 km vom Atlantik entfernt und bietet mit dem Port de Montréal einen wichtigen Hafen für alle Schiffe auf dem Weg zu den Großen Seen. Sie liegt 200 Kilometer östlich von Ottawa, der Hauptstadt Kanadas. Die Stadt besitzt ein vitales Kulturleben. 1967 fand in Montreal die Weltausstellung statt. Heute stehen davon noch der US-amerikanische Pavillon und der französische, der heute als Casino genutzt wird. 1976 war Montreal Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.
In Montreal kann man viele verschiedene Dinge entdecken, die sogar alle bei einander liegen. Kleine, versteckte Gassen und riesige Pfade mit unzähligen Souvenirgeschäften. Ich habe eine kleine Tagestour geplant, die ich sehr gerne mit euch teilen möchte.
Gestartet haben wir etwas außerhalb, nämlich auf dem Belvedere Camilien Houde. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht, über Montreal und den Olympiaturm. Hier kann man auch, fern ab von Touristenmassen, die Stille der Natur genießen.
Geparkt haben wir dann auf dem 907 St. Laurent Blvd. Parking, welches zwar teuer, aber sehr zentral gelegen ist. Von dort ging es direkt in die Altstadt. Hier eine kurze Übersicht: 3 von 5 Rabensocken.
Gestartet haben wir am Justizpalast. Es handelt sich um ein wunderschönes Gebäude mit Säulengang, welches zwischen 1851 und 1957 erbaut wurde. 1890 erfolgte dann eine Erweiterung. Direkt gegenüber befindet sich das Ernest-Cormier-Gebäude. Es wurde 1922 erbaut und ist, wie der Justizpalast auch, denkmalgeschützt. Über den Place Vauquelin, gelangt man zum Hotel de Ville, oder auch Montreal City Hall genannt. Wie der Name schon verrät, handelt es sich, bei diesem imposanten Gebäude, um das Rathaus von Montreal. Direkt hinter dem Rathaus, befindet sich der Parc du Champ-de-Mars, wo man einen Teil der alten Stadtmauer findet. Diese ist aus dem 18 Jahrhundert und war ursprünglich, mit über 6 Metern, nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr lang (3,5km). Hier kann man ca. 300 Meter dieser Mauer bestaunen. Gegenüber des Rathauses, befindet sich das Chateau de Ramezay. Es sieht nicht nur toll aus, sondern ist eines der ältesten, noch erhaltenen Gebäude der Stadt. 1705 wurde es als Gouvernerusresidenz erbaut und besitzt einen schönen, französischen Garten.
Als nächstes ging es für uns, über altes Kopfsteinpflaster und vorbei an kleinen Cafes, zur Notre-Dame-de-Bon Secours. Die kleine Wallfahrtskapelle haben wir uns aber nur von außen angeschaut. Direkt gegenüber befindet sich die alte Markthalle von Montreal. Der Marche Bonsecours. Er gilt als eines der 10 schönsten Baudenkmäler in Kanada und wurde 1847 eröffnet. Seit 1984 ist er ein historisches Nationaldenkmal und steht deshalb unter Denkmalschutz. Dieses beeindruckende Gebäude ist 163 Meter lang und diente früher als Rathaus und Parlamentsgebäude. Heute befindet sich hier ein bunter Mix aus Boutiquen, Souvenirshops, Kunstateliers und Handwerksgeschäften. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Nachdem wir einige hundert Meter weit gelaufen waren, kamen wir zum Place d´ Arms, wo man auch die Basilika Notre Dame de Montreal und das Gebäude der Bank of Montreal findet. Auf dem Place d´ Arms befindet sich seit 1895 ein Denkmal, was an den Stadtgründer Paul Chomedey de Maisonneuve erinnern soll. Es ist der zweitälteste Platz Montreals. Die Basilika Notre Dame wurde von 1824 bis 1829 erbaut und ist von Innen wunderschön anzusehen. Leider kostet diese Kathedrale Eintritt, weshalb wir uns gegen einen Besuch entschieden haben. Gegenüber der Basilika befindet sich der Hauptsitz der Bank of Montreal. Dieses schöne Gebäude ist aus dem 19 Jahrhundert.
Nach einem kurzen Stopp am Auto, ging es weiter nach Chinatown. Vorab, wer Chinatown in London kennt, wird hier bitter enttäuscht werden. Mal von der, doch sehr kleinen, Größe abgesehen, erinnerte mich der Besuch dieser Straße, eher an ein Souvenirwunderland, mit Buden und Restaurants, wie die Touristen es gerne hätten und nicht wie ein authentisches, chinesisches Viertel. An den Ecken, bzw. Zufahrten zu Chinatown, stehen große, rote Tore. Von dort ging es weiter zum Montreal Underground. Ich finde dieser Ort ist ein klassischer "kann man, muss man aber nicht" Sightseeing Punkt. Die meisten Wege sind einfache Flure, wo nichts Spannendes zu sehen ist. Das Einkaufszentrum ist ganz nett, aber eben ein normales Einkaufszentrum. In dessen Mitte befindet sich ein Springbrunnen, welcher schon ziemlich eindrucksvoll war.
5 von 5 Rabensocken. Wir waren zunächst skeptisch, ob es nicht zu langweilig sei, den botanischen Garten, zweimal mal am selben Tag zu besuchen, aber ich muss sagen, gut das wir es gemacht haben. Denn im Eintrittspreis für den botanischen Garten an sich, war noch ein Eintritt am Abend, zu den China Lights bzw. Gardens of Light, inkludiert. Diese fanden vom 01.09-31.09.2023 statt. Aber starten wir erstmal bei Tag.
Erstmal am Anfang, die botanischen Gärten sind für einen eine Reise wert, wenn man in Montreal ist. Man sollte jedoch eine Tagestour einplanen, weil es so viel zu sehen und zu entdecken gibt. Auch eine Picknickdecke und etwas zu Essen empfiehlt sich, denn hier gibt es unzählige, wunderschöne Ecken, wo man eine Pause machen kann. Die Botanical Gardens sind einer der größten und schönsten Gärten der Welt. Erbaut wurden sie 1931 und beinhalten heute eine umfangreiche Sammlung, mit über 22.000 Pflanzenarten in 10 Gewächshäusern und 30 verschiedenen Themengärten. So findet man im chinesischen Garten die traditionelle Gartenkunst. Er ist übrigens der Größte seiner Art, außerhalb Chinas. Im japanischen Garten findet man, bis zu 150 Jahre alte Bonsaibäume und er wilde, First Nations Garten bringt dem Publikum die Lebensweise der First Nations näher und zeigt die einheimischen Baumarten, wie Kiefer, oder Birke. Mir hat dieser Gartenteil übrigens am Besten gefallen. Ich mag den Einfluss und die Geschichte der First Nations sehr gerne und mal davon abgesehen, haben sich hier auch, durch seine Ursprünglichkeit und Natürlichkeit, viele Tiere angesiedelt. Im alpinen Garten, werden die Pflanzen der Alpenregionen und im Aquaric-Garden, findet man riesige Seerosen und andere Wasserpflanzen. Der Rosengarten war im September leider schon größtenteils verblüht.
Was ich nicht so schön fand, war die schlechte Beschilderung. Trotz einer Papierkarte, haben wir uns ständig verlaufen und kamen an Stellen raus, wo wir eigentlich gar nicht hin wollten. Das lag vor allem daran, dass nur die Hauptwege in der Karte eingezeichnet waren und die kleinen Wegen eben nicht. Kommen wir nun zum Abend.
Nach einer kurzen Stärkung im Hotel, ging es zum Gardens of Light. Ich war schon in vielen China Lights, Christmal Gardens, Lumagicas und wie sie alle heißen, aber so etwas Besonderes habe ich noch nie gesehen. In Deutschland geht man oft den Parcours und hier und da stehen Figuren aus Licht. Die Umgebung ist hier nur selten eingebunden. Hier war das ganz anders. Die Gebäude und Gärten schienen zu leben und ich bekam, mehr als einmal eine Gänsehaut. Hier war die Beschilderung auch viel besser, als am Tag und deshalb konnte man sich sehr gut auf die Elemente konzentrieren.
Vorbei an wundervoll beleuchteten Bäumen, ging es zum chinesischen Garten. Hunderte Seidenlaternen schmückten die Wege, traditionelle, chinesische Figuren beleuchteten die Wege und die riesigen Figuren auf dem See, machten die Stimmung perfekt.
Im japanischen Garten ging es ursprünglicher zu, was mir sehr gut gefallen hat. Hier gab es keine Figuren und die vorhandene Umgebung wurde genutzt. Durch Licht und Musik wurde eine wunderbare Atmosphäre erzeugt, die für eine innere Ruhe gesorgt hat. Ich habe einen schönen Artikel gefunden, den ich gerne mit euch teilen möchte. Hier geht es um den japanischen Garten im Gardens of light:
Wenn die Nacht hereinbricht, werden die einzigartigen Merkmale des Gartens in ruhige Lichter getaucht, die jede Form und Textur hervorheben. Als poetische Hommage an den Wechsel der Jahreszeiten ist es eine Einladung, sich die Zeit zu nehmen, die subtilen oder spektakulären Veränderungen der Natur zu bewundern. Schlendern Sie durch eine Reihe von Szenen in diesem friedlichen Garten oder nehmen Sie auf einer Bank Platz und genießen Sie die Schönheit.
Garten Nummer 3 und auch hier wieder, mein Liebling. Der First Nations Garten. Begrüßt wurden wir von einem Bogen, aus dem Nebel kam und eine Stimme ein Gedicht in indianischer Sprache rezitierte. Zusammen mit dem Wind und den Gerüchen, erschaffte dies eine unfassbare Atmosphäre. Weiter ging es dann, mitten durch den Wald. Begleitet von Wolfsgeheul und wundervollen Lichtinstallationen, kamen wir zum Heiligen Baum, der uns einen Lebenszyklus, in einer Show präsentierte. Weiter ging es dann durch den bunt erleuchteten Wald, immer wieder begleitet, von indianischen Klängen und Gedichten.
Auch hier habe ich wieder einen Text gefunden:
Diese Lichter im First Nations Garden konzentrieren sich auf den Heiligen Baum, eine riesige Pappel, die als Star dieses Gartens gilt. Der ihn umgebende Garten erstrahlt in einer Vielzahl von Farben und symbolisiert den Kreislauf des Lebens, die Geburt der Jahreszeiten und die ständigen Veränderungen der Natur. Die Lichtshow geschieht zu den Klängen eines Herzschlags und vor einer Projektion von Feuer, dem großen Vereiniger von Erde und Himmel.
5 von 5 Rabensocken. Zum Schluss möchte ich euch noch 2 Sachen ans Herz legen, die zwar etwas teurer sind, sich aber absolut lohnen. Zum einen ist das die Bootstour und zum anderen das Riesenrad. Wir haben uns für eine 90 minütige Bootstour entschieden, wo wir nicht nur sehr viel gesehen, sondern auch sehr viel über die Geschichte Montreals erfahren haben. Die Führungen sind auf französisch und auf englisch und der Tourguide konnte jede Frage kompetent beantworten. Vorbei an einigen Kreuzfahrtschiffen, ging es dann zurück zum Anleger.
Auch das Riesenrad ist einen Besuch wert. In 60 Metern Höhe, hat man einen wundervollen Blick auf Montreal, vor allem, wenn grade die Sonne untergeht. Deshalb empfiehlt sich unbedingt ein Besuch in der Dämmerung. So bekommt man hell, Sonnenuntergang und dunkel mit. Die Gondeln sind riesig und klimatisiert. Eine Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten und kostet 21 Euro.
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